Terminologie
Hier betrachten wir, was die vielen komischen Worte, die wir Schriftsteller verwenden eigentlich bedeuten und was sich dahinter genau verbirgt.
Korrektor
Ein Korrektor hat die Aufgabe den Text auf Rechtschreib- und Grammatikfehler zu untersuchen und diese zu korrigieren, daher kommt sein Name. Inhaltliche und/oder Logikfehler interessieren ihn nicht, daher sind seine Dienste kostentechnisch viel geringer zu verorten als die eines Lektors.
Lektor
Der Lektor untersucht den Text sehr genau und zerpflückt die komplette Logik des Autoren, um eventuelle Fehler aufzudecken, in der Regel registriert er dabei auch Rechtschreib- und Grammatikfehler, inkludiert also meistens die Aufgaben des Korrektors. Seine Dienste sind wertvoll, aber auch sehr kostspielig, da natürlich sehr viel Zeit dafür eingesetzt werden muss, die komplette Logik und alle inhaltlichen Themen nachzuprüfen.
Testleser
Unter einem Testleser versteht man jemanden, der das Buch einfach mal liest und dem Autoren Feedback aus Lesersicht liefert. Das kann theoretisch jeder sein, ein Bekannter, ein Freund, Familienmitglieder, ein anderer Autor. Das tolle an diesem Dienst ist, dass je nachdem wen man fragt, es sehr günstig bis kostenlos ist. Natürlich ist die Qualität des Feedbacks aber auch abhängig davon, wer es liest.
Verlag
Verlage kennen Sie alle, die bringen Bücher heraus und packen ihr tolles Logo mit drauf. Aber sie tun viel mehr. Ein Autor reicht sein Manuskrip ein und, sofern der Verlag es aufnehmen möchte, kümmert er sich um alles weitere. Der Lektor wird bezahlt, die Druckkosten für die gesamte Auflage werden übernommen, das Cover wird gestaltet, selbst die Werbung übernehmen die Profis.
Selfpublisher
Bei Weitem nicht jeder Autor wird bei einem Verlag aufgenommen, aber einige wollen sich davon nicht aufhalten lassen. Nur weil der klassische Weg nicht funktioniert, heißt das noch lange nicht, dass das Buch nicht trotzdem gut ist und veröffentlicht werden sollte. Mit dieser Unabhängigkeit gehen mehr Verantwortlichkeiten einher, denn plötzlich muss sich der Autor um alles selbst kümmern. Natürlich kann er Aufgaben weiterhin auslagern, nur muss er den angeheuerten Profi dann auch selbst bezahlen. Im Gegenzug gewinnt er ein gewaltiges Maß an Freiheit, denn wenn er sich um alles selbst kümmert, sind seine Fertigkeiten die einzige Grenze.
Dienstleistungsverlag
Diese Verlage, sind keine Verlage im herkömmlichen Sinne. Sie bieten zwar wie ein normaler Verlag auch Lektorate, Coverdesign und vieles mehr an, allerdings halten sie dafür die Hand auf. Deshalb werden sie unter Schriftstellern auch gerne (Druckkosten-)Zuschussverlage genannt.
Impressumsservice
Ich weiß nicht, wie Sie das sehen, aber ich für meinen Teil habe kein Interesse daran, dass wildfremde Menschen wissen, wo ich wohne. Da es aber in Deutschland eine Impressumspflicht gibt, Sie also eine ladungsfähige Adresse in jedem Buch eintragen müssen, hat sich eine neue Art von Service etabliert. Hierbei übernimmt man die Anschrift einer Firma, die ladungsfähig ist und Ihnen Ihre Post im Original oder aber digital weiterleitet.
Manuskript
Unter einem Manuskript versteht man den Text des Autors. Das Wort leitet sich vom Lateinischen ab, wo "manu" Hand bedeutet und "scriptum" Schrift. Natürlich sind heute die wenigsten Manuskripte tatsächlich noch von Hand geschrieben. Praktisch jeder Autor schreibt mithilfe von irgendeinem Schreibprogramm, allerdings ist es im Gegensatz zu den gedruckten Büchern tatsächlich zuvor durch seine Hand gelaufen, oder nicht? Und genau diese vom Autoren verfasste Datei, bezeichnet man als Manuskript.
Normseite
Gehen Sie in einen Buchladen oder eine Bibliothek und schauen Sie sich mal an wie viele verschiedene Formate es für Bücher gibt. Wie soll man da vergleichen, wie viel ein Autor geleistet hat? Wie soll man einem Lektoren ankündigen, welcher Umfang ihn erwartet? Immerhin sind 250 Seiten in einem Reklam-Büchlein nicht mit 250 Seiten in einem übergroßen Sachbuch vergleichbar.
Genau deshalb hat man mit der sogenannten Normseite einen Richtwert geschaffen, um besser einschätzen zu können, um wie viel es sich tatsächlich handelt. Diese Normseite entspringt der Zeit, als noch mit Schreibmaschinen geschrieben wurde und besitzt deshalb 30 Zeilen, mit jeweils 60 Anschlägen. Nach Adam Riese macht das also 1800 Zeichen, wobei hier die Leerzeichen inklusive sind, denn auch die nehmen ja Platz ein.
Buchsatz
Während das Manuskript den tatsächlich geschriebenen Inhalt bezeichnet, geht es beim Buchsatz um die Optik. Darunter fallen also Schriftart, Absätze, Initialen, Textausrichtung und solche Dinge. Alles was also den Lesefluss fördert und/oder zu einem professionellen Erscheinungsbild beiträgt.
Initiale
So bezeichnet man die großen Buchstaben, die oft am Beginn eines Kapitels zu finden sind und sich gerne mal über mehrere Zeilen erstrecken. Diese Bezeichnung entstammt wieder dem Lateinischen und bedeutet "Anfang" oder "Beginn".
ISBN
Das ist die Kurzform für "Internationale Standardbuchnummer" und wird zumeist in Form eines Barcodes auf der Hinterseite eines Buches angebracht. Diese Nummer kennzeichnet das Buch eindeutig, sodass Sie mit dieser Nummer sichergehen können, dass Sie immer exakt das Gleiche Buch bestellen.
Jedes Format (Taschenbuch, Hardcover, eBook, Hörbuch, etc.) benötigt hierbei eine eigene ISBN und zwar für jede Auflage, denn bei einer Neuauflage, verweist die ISBN weiterhin auf das alte Buch, sodass eine neue vergeben werden muss.
VLB (Verzeichnis lieferbarer Bücher)
Wäre es nicht praktisch, wenn alle Bücher in einer gewaltigen Datenbank eingetragen wären, damit man sie leicht finden und vermarkten kann? Genau dafür gibt es das VLB. Dieses Verzeichnis ist unabhängig und beinhaltet Millionen von Titeln. Hierbei werden nicht nur die Werke aufgenommen, die klassisch über einen Verlag veröffentlicht wurden, nein auch Selfpublisher können ihre Werke eintragen lassen. Das setzt allerdings eine ISBN heraus, die dem Herausgeber gehört, Amazon KDP stellt seinen Autoren zwar kostenlose ISBN zur Verfügung, allerdings gehören diese Amazon und können nicht ins VLB eingetragen werden. Wer das möchte, muss also zuvor eine eigene ISBN kaufen und unter dieser veröffentlichen.
Wer sich hier eintragen lässt, kann von allen Buchhandlungen gefunden werden, man erreicht dadurch einen großen Zugewinn an Reichweite.
Buchpreisbindung
In Deutschland wurde festgelegt, dass Bücher an jeder Verkaufsstelle gleich viel kosten müssen. Es spielt keine Rolle, ob Sie das Buch bei einem Versandhaus, in einer Buchkette oder beim örtlichen Buchhandel kaufen, Sie zahlen überall den gleichen Preis. Hinter dieser Maßnahme steckt das bestreben, dafür zu sorgen, dass die Vielfalt von Buchhändlern erhalten bleibt und nicht die wenigen "Big Player" alle anderen vom Markt verdrängen.
Im Klartext heißt das auch, dass wenn Sie Ihr Buch ins VLB eintragen, Sie dabei den Ladenpreis für ALLE Verkaufsstellen, also jeden Buchhandel des Landes vorgeben.
Mängelexemplare und gebrauchte Bücher sind von dieser Preisbindung natürlich entbunden, denn die einen haben qualitative Fehler und für die anderen wurde der volle Preis ja bereits bezahlt.
Tantiemen
Autoren, wie auch Musiker, bekommen ja kein Gehalt, wie ein Arbeitnehmer. Ihr Verdienst ist nicht an ihre Arbeitszeit, sondern an die Verkaufszahlen gekoppelt, es handelt sich also um eine ergebnisabhängige Vergütung. Sie erhalten pro verkauftem Exemplar einen bestimmten Betrag ausgezahlt, diesen bezeichnet man als Tantieme, bzw. Royalty.
In der Regel ist das ein verschwindend geringer Teil am Ladenverkaufspreis, immerhin wollen der Laden, die Druckerei und der Verlag ja auch etwas verdienen, für den Künstler selbst, bleibt am Schluss nur ein kleiner Teil des Kuchens übrig.
DNB (Deutsche National Bibliothek)
Die Deutsche Nationalbibliothek sammelt und archiviert alle Bücher deutschsprachiger Autoren im deutschsprachigen Raum. Diese sind verpflichtet, der DNB zwei Exemplare zu schicken, sowie auch das eBook zugänglich zu machen. Je nach Wohnsitz des Autors sind diese Pflichtabgaben entweder nach Frankfurt, oder an den Hauptsitz in Leipzig zu senden.
Darüber hinaus erhebt auch die jeweilige Landesbibliothek Anspruch auf die Werke, hierbei muss man sich beim jeweiligen Bundesland erkundigen.
Selfpublisher Verband
Hier folgt noch ein Text
VG Wort
Hier folgt noch ein Text